St. Matthäi-Kapelle zu Bothmer

Die Kapelle St. Matthaei wurde im Jahr 1610 als Stiftung des Domherren Otto von Bothmer errichtet, der den Abt Conrad mit dem Bau beauftragte.

Bis 1791 diente sie als Guts- und Gemeindekapelle, dann wurde sie aus finanziellen Gründen geschlossen.

 

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg diente das ehemalige Gotteshaus als Getreidespeicher, was noch heute in Teilen erkennbar ist.

 

Fast 200 Jahre nach der Schließung, im Jahre 1981, sind Günther von Bothmer, der damalige Eigentümer, mit seinem Sohn Wilken ein lang ersehntes Projekt angegangen und haben die Kapelle wieder zum Leben erweckt. Sie wurde mit viel Liebe zur denkmalgerechten Gestaltung mithilfe öffentlicher Fördermittel renoviert und für die kirchliche Nutzung wieder eingerichtet. Die Innenausstattung erfolgte teilweise mit Dauerleihgaben aus anderen Kirchen. Alte Kirchenbänke stammen aus der Kirche in Hitzacker, die Glocke passte im Kloster Lüne nicht zum Klang der restlichen und fand in Bothmer ein neues Zuhause. Heute schlägt sie wieder pünktlich zur halben und vollen Stunde.

 

Der Friedhof

Auf dem angrenzenden kleinen Friedhof liegen Mitglieder der Familie von Bothmer seit vielen Generationen. Eine Gedenktafel erinnert an die zahlreichen Gefallenen des zweiten Weltkrieges der Familie. Dazu gehört auch ein Vetter des ansässigen Familienzweiges, Richard v. Bothmer, der als Generalmajor der Wehrmacht von den Nationalsozialisten zum Selbstmord gezwungen wurde, als er seine Truppen am 8. März 1945 kampflos das Westufer des Rheins räumen ließ, um weitere Zerstörungen und Menschenopfer zu vermeiden.